18.1.2020 – 2.8.2020

Zentrum für Aktuelle Kunst – Galerie OG

 

Verletzbar ist der Mensch, so wie alles Lebendige, sofern es offen, affizierbar und empfänglich ist und sich sowohl entwickeln und verändern kann, als aber auch Anderen und Anderem ausgesetzt ist. Verletzbarkeit kommt dem Menschen zum Einen in seiner Materialität zu, ist aber zum Anderen gerade auch an die Tatsache geknüpft, dass wir sprechend und handelnd mit Anderen in der Welt sind. Mit dem Begriff Verletzbarkeit scheint eine Grundbedingung und Erfahrung des Menschen angesprochen zu sein, die alle Menschen be/trifft, aber in sehr unterschiedlicher Weise und mit unterschiedlichen Konsequenzen. Wie bringen sich Menschen selbst als verletzliche Subjekte hervor oder welche Abhängigkeiten sind es, die uns verletzbar(er) machen? Von Verletzbarkeit zu sprechen, schafft ambivalente, sich auch vermeintlich widersprechende Deutungsräume. Diesen unterschiedlichen Deutungs- und eben auch Erfahrungsräumen widmet sich das Ausstellungsprojekt von Studierenden, Meisterschüler*innen und (Gast-) Künstler*innen, die im Rahmen des Projekts PONC — persons of no consequences — an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig zusammen gearbeitet haben. Die künstlerischen Arbeiten greifen in sehr subjektiver Weise die gemeinsamen Diskussionen und Begriffscluster auf und zeigen in der Gesamtschau der Ausstellung deren komplexe Verwobenheit, Abhängigkeit und gegenseitige Bedingtheit.

Künstler*innen: Hazem Arabi, Shirin Barthel, David Behrens, Minhye Chu, Eva Dittrich, Alexander Pascal Forré, Felix Grabe, Harry Hachmeister, Julie Hart, LAW OF LIFE (Julia Lübbecke, Alexander Klaubert, Francis Kussatz, Katarína Dubovská), Adrian Viktor Lück, Luise Marchand, Jonathan McNaughton, Silas Mücke, Jan-Luca Ott, Lea Petermann, Benedict Reinhold, Jonas Roßmeißl, Anna Schall, Sebastian Schmidt, Clemens Schöll, Julius Schreiner, Soubhi Shami, YOR (Susanne Beck, Nataly Hulikova, Toni Mosebach), Frida Zack, Jul Zureck, Theresa Zwerschke

Kuratiert von Peggy Buth, Ralf F. Hartmann, Friederike Kröbel, Jens-Ole Rey

 

Mit freundlicher Unterstützung der bezirklichen Förderfonds der Senatsverwaltung für Kultur und Europa.
Abb.: Alexander Pascal Forré, Still aus Die wahre Nacktheit (The true nudity) (Ausschnitt), 2018
Abb.: Alexander Pascal Forré, Still aus Die wahre Nacktheit (The true nudity) (Ausschnitt), 2018

Begleitheft “Vernetzbare Objekte”

Im Rahmen des Seminars “Bild im Kopf” der Universität der Künste entstand ein Begleitheft zur Ausstellung. Beschäftigen Sie sich schon vor Ihrem Besuch von “Verletzbare Subjekte” mit den Ausstellungsinhalten, die vor dem Hintergrund der derzeitigen Corona-Pandemie einen neuen Blickwinkel auf Verletzbarkeiten wirft.

Das lange Gebäude der Alten Kaserne, Foto: Zitadelle Berlin, Friedhelm Hoffmann

Location

Zentrum für Aktuelle Kunst // Alte Kaserne

© Franz Thöricht