6.4.2019 – 28.7.2019
Zentrum für Aktuelle Kunst – Galerie EG
Erstmals seit seinem Tod im Jahr 2014 widmet das Zentrum für Aktuelle Kunst dem Maler Clemens Gröszer eine umfangreiche Einzelausstellung in Berlin. Dabei liegt der Fokus auf den Portraits, die seit Beginn der 1980er Jahre das malerische Oeuvre maßgeblich bestimmen. Begleitet von rund 40 grafischen Arbeiten werden 60 ausgewählte Gemälde aus öffentlichen und privaten Sammlungen zu sehen sein. Eine Hauptgruppe der Ausstellung bilden die Selbstportraits, in denen sich der Maler immer wieder selbstkritisch im Kontext seines Lebensumfeldes darstellte: “Gröszers Position im Osten war nicht unumstritten. Er galt als elitärer Dandy und pflegte dieses Image, das sich sozialistischen Gesellschaftsnormen programmatisch entzog.” (Matthias Flügge, 2005)
Den nicht unwesentlichen Teil der Ausstellung bilden die sensiblen Portraits aus dem engeren familiären und freundschaftlichen Umkreis des Malers. Hinzu kommen seine weithin bekannten Bildnisse von Persönlichkeiten aus der Berliner Kunstszene wie die der Komponistin Ruth Zechlin oder der Kunstwissenschaftlerin Barbara Rüth und des Schriftstellers Volker Braun, die er in beeindruckenden Inszenierungen festhielt. Alle Arbeiten der Ausstellung präsentieren den meisterhaften Maler und Zeichner Clemens Gröszer, der in seinem neo-veristischen Zugriff auf die Kunstgeschichte seine eigene unverkennbare Künstlerposition nicht nur in der zu Ende gehenden DDR, sondern auch im wiedervereinigten Deutschland der Nachwendezeit behauptete und damit systemübergreifend im Widerspruch zu vielen aktuellen Kunstentwicklungen stand.