Von der Markgrafenburg zur Kultursinsel
Die mittelalterliche Burg Spandau entstand im 12. Jahrhundert. Ihre erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1197 und weist sie als Bauwerk der Markgrafen Brandenburgs aus dem Geschlecht der Askanier aus. Das Gebiet am Zusammenfluss von Havel und Spree war strategisch wichtig und bereits im 11. Jahrhundert von einer slawischen Holz-Erde-Befestigung geschützt.
Die auf diesen alten Schichten erbaute Zitadelle war auch als Zufluchtsort für die in Berlin lebenden Fürsten gedacht. Belagerung und einige schwere Zerstörungen erlitt sie im Zuge der Befreiungskriege gegen Napoleon im Frühjahr 1813. Von 1874 bis 1919 lagerte im Juliusturm der Reichkriegsschatz. In der Zeit des Nationalsozialismus waren auf der Zitadelle Kampfgaslabore untergebracht.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs übernahm die britische Armee von der sowjetischen Besatzung den Bezirk Spandau und damit auch die Zitadelle. Die militärische Verwaltung der Briten übergab die Festung 1948 den deutschen Behörden. Seither wird das Areal ausschließlich zivil genutzt. In Teilen der Anlage befand sich für mehr als drei Jahrzehnte eine Baufachschule. Nach dem Einzug des Spandauer Heimatmuseums in den Palas im Jahr 1960 gewann die kulturelle Nutzung zunehmend an Bedeutung. Heute ist die Zitadelle als Kultur- und Geschichtsinsel ein Berliner Anziehungspunkt mit einem vielfältigen Angebot.