50 Jahre Besuchsprogramm des Berliner Senats für NS-Verfolgte

12. 11. 2021 – 13.3.2022

Bastion Kronprinz

 

Seit über 50 Jahren existiert das Emigrantenprogramm des Berliner Senats: Während die Bundesrepublik mit der allmählichen Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit beschäftigt ist, ruft der Berliner Senat 1969 das Emigrantenprogramm aus. Ehemalige Berliner*innen, die die Stadt aufgrund der Verfolgung im Faschismus verlassen mussten, erhalten damit eine Einladung, ihre alte Heimat wiederzusehen. Über 35.000 Personen, mehrheitlich Menschen jüdischer Herkunft, folgen dem Angebot. Sie werden in dieser Ausstellung gezeigt, wie sie sich – trotz Vorbehalten und traumatischer Erfahrungen – von überall aus der Welt auf die Reise nach Berlin begeben. Das schließt insbesondere Biographien jüdischer Spandauer*innen, die nach der Flucht aus Deutschland ihren einstigen Wohnbezirk aufsuchen, mit ein.

 

 

 

 

Die Ausstellung wurde von der Senatskanzlei Berlin sowie der Gedenkstätte Deutscher Widerstand erstellt und von der Jugendgeschichtswerkstatt Spandau weiterentwickelt.

 

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Abb.: aktuell – Zeitschrift für ehemalige Berlinerinnen und Berliner, Ausgabe 8/Dezember 1971
Foto: Wolfgang Bachmann
Grafik: Maximilian Jung

Ausstellungskatalog

Bereits im Zuge der Ausstellungskonzeption der Gedenkstätte Deutscher Widerstand entstand 2019 der Katalog “Charterflug in die Vergangenheit. 50 Jahre Besuchsprogramm des Berliner Senats für NS-Verfolgte”.

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Das Besuchsprogramm des Berliner Senats für NS-Verfolgte leistete auch einen Beitrag für die damals noch im Entstehen begriffene Erinnerungskultur in unserem Land. Es erlaubte den Menschen in unserer Stadt und den emigrierten Berlinerinnen und Berlinern, neue Kontakte zu knüpfen und alte wieder aufleben zu lassen.
(Michael Müller, ehemaliger regierender Bürgermeister Berlins)

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Nicht allein als Vor- oder Nachbereitung der Ausstellung empfiehlt sich die Lektüre – Interessierten wird ermöglicht mehr über die Stadtgeschichte und die Grundlage gegenwärtige Programme und Initiativen zu erfahren. Die Gruppenreisen wurden im Jahr 2010 eingestellt, seither werden nur noch Einzelreisen angeboten. Außerdem wurde das Programm im Jahr 2016 erweitert auf die überbezirkliche Begegnungsarbeit im Rahmen der Initiative “Stolpersteine” sowie auf Besuche von ehemaligen Zwangsarbeiter*innen in Berlin.

Online-Führung

Seit über 50 Jahren existiert das Emigrantenprogramm des Berliner Senats: Während die Bundesrepublik mit der allmählichen Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit beschäftigt ist, ruft der Berliner Senat 1969 das Emigrantenprogramm aus. Ehemalige Berliner*innen, die die Stadt aufgrund der Verfolgung im Faschismus verlassen mussten, erhalten damit eine Einladung, ihre alte Heimat wiederzusehen. Über 35.000 Personen, mehrheitlich Menschen jüdischer Herkunft, folgen dem Angebot. Sie werden in dieser Ausstellung gezeigt, wie sie sich – trotz Vorbehalten und traumatischer Erfahrungen – von überall aus der Welt auf die Reise nach Berlin begeben. Das schließt insbesondere Biographien jüdischer Spandauer*innen, die nach der Flucht aus Deutschland ihren einstigen Wohnbezirk aufsuchen, mit ein.

Barbara Schieb gibt Einblick in die Ausstellungskonzeption und erzählt von ihren Begegnungen mit den Beteiligten.

 

Video
Inhalt: Barbara Schieb in Absprache mit dem Stadtgeschichtlichen Museum Spandau
Produktion: Stadtgeschichtliches Museum Spandau, 2022
Kamera & Schnitt: Claudia Sauerstein
Bastion Kronprinz © Stadtgeschichtliches Museum Spandau, Zitadelle Spandau Foto: Friedhelm Hoffmann

Location

Bastion Kronprinz

© Franz Thöricht

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