Freitag 23.5.2025 19:00 Uhr - 23:59 Uhr
Begrüßung: Dr. Carola Brückner, Bezirksstadträtin für Kultur und Dr. Ralf F. Hartmann, künstlerischer Leiter ZAK
Einführung für das Kurator*innen-Team: Mia-Phyllis Liefer
Ellen Banks (1938–2017) war eine afroamerikanische Künstlerin aus New York, deren abstrakte Werke tief in ihrer Leidenschaft für Musik verwurzelt sind. In ihrem malerischen und dreidimensionalen Schaffen überträgt Banks geschriebene Noten in Farbe, Struktur und Rhythmus. Seit 2022 widmet sich ein Team der Aufarbeitung ihres Erbes. Diese Ausstellung ist ein Einblick in die Nachlassarbeit und eine Hommage an eine außergewöhnliche Künstlerin.
Mit einer umfangreichen Retrospektive stellt das ZAK Zentrum für Aktuelle Kunst das malerische Werk der afro-amerikanischen Künstlerin Ellen Banks (1938-2017) vor.
Unter dem Titel „mood indigo“ versammelt die Ausstellung neben Dokumenten und Fotos aus dem persönlichen Nachlass rund 100 Arbeiten aus nahezu allen Schaffensphasen der Künstlerin. Ausgehend von figurativen Anfängen entwickelte die Künstlerin in den 1970er Jahren ein freies abstraktes Oeuvre, das später immer mehr in die strukturanalytische Auseinandersetzung mit Musik, genauer gesagt mit musikalischen Kompositionen mündete.
Ellen Banks lebte und arbeitete neben Städten wie Amsterdam und Paris bis zu ihrem Tod 2017 in New York und war dort Teil einer vitalen Künstler*- und Musiker*innen-Szene. Ihre Begeisterung für Musik, insbesondere für den Jazz, prägte ab den 1980er Jahren ihre Malerei entscheidend. Auf der Grundlage niedergeschriebener musikalischer Kompositionen begann sie eine eigenständige malerische Transformation von Noten in Farben zu entwickeln. So entstanden auf den ersten Blick konstruktiv-konkrete Bilder, die allerdings gemalte Notationen darstellen. Sie hinterfragte und erfasste Ordnung und Rhythmus von Musik und übersetzte sie in eine präzise Bildsprache, die die visuellen Beziehungen der geschriebenen Musik auf formaler und chromatischer Ebene erforschte: „I often say that a musician takes the score and makes a performance, while I take the score and make a painting“.
In verschiedenen Techniken entstand ein umfangreiches Oeuvre, das aufgrund einer testamentarischen Verfügung nahezu geschlossen nach Berlin gelangte und in den letzten Jahren von einem jungen Kurator*innen-Team gesichtet, dokumentiert und analysiert wurde. Dieser akribischen Recherche-Arbeit verdankt sich das umfassende Bild einer ungewöhnlichen Künstlerin im Spannungsfeld zwischen Musik und bildender Kunst. Mit Archivmaterialien, Notizen, Skizzen und Fotos aus dem Nachlass werden neue Perspektiven auf das Gesamtwerk von Ellen Banks eröffnet – zwischen Erhalt und Neubetrachtung, zwischen Erinnerung und Weitergabe. Ein wesentlicher Schritt, um Ellen Banks‘ künstlerisches Erbe sichtbar werden zu lassen und ihre Werke dauerhaft im kulturellen Gedächtnis zu verankern.
Kuratiert von Mia-Phyllis Liefer, Maxim Marais, Oliver Gudzowski und Patricia Bonsaver.
In Zusammenarbeit mit der Galerie Spandow / Katrin Germershausen