Sonntag 18.5.2025 15:00 Uhr - 16:00 Uhr
Es sprechen:
Sue Hetzinger & Lena Kögler, Studentinnen der HTW Berlin
Dr. Urte Evert, Museumsleiterin
Das Schaudepot Bastion Königin mit unerwünschten Objekten der Erinnerungskultur entstand, als die Zitadelle Spandau zwei überlebensgroße Bronzepferde – medial gerne auch „Hitler’s Horses“ genannt – von 1939 übernahm. Eines der Pferde wurde 2021 ins Museum „Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler“ eingebracht, das zweite in die als Aufbewahrungs- und Ausstellungsraum hergerichtete Bastion. Weitere unerwünschte Denkmäler und Skulpturen kamen von verschiedenen Berliner Kulturinstitutionen hinzu, um sie hier auszustellen und ihre Geschichte zu erzählen, statt sie verschwinden zu lassen.
Inhaltlich knüpft das Schaudepot an die Dauerausstellung „Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler“ an, allerdings versteht es sich als experimenteller Ausstellungsraum. Jährlich werden neue Kurator*innen aus Wissenschaft, Kunst oder Bildung eingeladen, eine neue Perspektive auf die Objekte zu gestalten.
In diesem Jahr wird eine Ausstellung von Student*innen der Museologie B.A. (HTW Berlin) gezeigt: Im Rahmen ihres Praxissemester entwickelten sie ein Ausstellungskonzept, das an der Hochschule 2024 erstmals öffentlich gezeigt wurde – nun wird es mit den Originalobjekten umgesetzt. Die Student*innen haben sich intensiv mit aktuellen Fragen zum Umgang mit problematischen – „toxischen“ – Objekten auseinandergesetzt:
Wie umgehen mit nationalsozialistischen, kolonialistischen und rassistischen Skulpturen der Vergangenheit? Zeigen? Kontextualisieren? Intervenieren? Entstanden ist eine Ausstellung zum Prozess dieser Aushandlungen mit Videoinstallation und Displays. Erklärend, aber nicht belehrend, lädt sie die Besucher*innen ein, sich ebenfalls mit ihren Gedanken und Wünschen zum Thema „Toxic Objects“ zu äußern!
Foto: © Andressa Clemente, HTW Berlin