Sonntag 24.8.2025 12:00 Uhr - 13:00 Uhr
„Und wo saß hier jetzt Rudolf Hess?“, ist eine alltägliche Frage von Besucherinnen und Besuchern der Zitadelle Spandau. Die Antwort lautet: „Nirgends.“ Das sogenannte Kriegsverbrechergefängnis mit Hess als letztem Häftling befand sich in der Spandauer Wilhelmstadt: 1877 begannen dort die Arbeiten für ein neues „Central-Festungsgefängniß“, in dem ab 1881 straffällig gewordene Soldaten und Kriegsgefangene einsaßen. Nach einer spektakulären Befreiungsaktion während der Novemberrevolution 1918 diente das für 300 Gefangene ausgelegte Gebäude bis 1933 als Gefängnis für Zivilisten. Die nationalsozialistische Regierung nutzte das Gefängnis sofort nach dem Reichstagsbrand als Ort der „präventiven Schutzhaft“. Bis 1945 saßen hier eine Vielzahl politischer Gefangener ein, die zumeist zum Tode verurteilt wurden – dazu gehörten erstmals auch Frauen, insbesondere aus dem polnischen Widerstand.
Tauchen Sie bei dieser öffentlichen Führung in die vielschichtige Geschichte des Gefängnisses ein. Gemeinsam entdecken wir teils erstmals gezeigte Objekte und Fotografien, während Zeitzeugeninterviews neue Perspektiven eröffnen. Die ungewöhnliche Idee, bestimmte Ereignisse in die Bildsprache von Comics zu übersetzen, lädt zudem zum Nachdenken und Diskutieren ein.
/ Treffpunkt: Zeughaus
/ Ohne Anmeldung
/ Kostenfrei