Freitag 13.12.2024 13:00 Uhr - 14:00 Uhr
Monumentale ukrainische Kunst auf der Freifläche der Zitadelle Spandau: Die Rekonstruktion der Biotechnosphere
Für die nächsten sieben Monate wird eine fünf Tonnen schwere und vier Meter hohe Rekonstruktion der Biotechnosphere, eines Kunstwerks des sowjetukrainischen Underground- und Avantgarde-Künstlers Fedir Tetianych (1942-2007) auf der Zitadelle zu sehen sein. Es handelt sich um eine von Urbane Künste Ruhr für die Ausstellung Landscapes of an Ongoing Past im Sommer 2024 realisierten Nachbau durch die ukrainischen Künstler*innen Bogdan Tetianych (Sohn von Fedir Tetianych) und Bögdana Kosmina.
Das Original des futuristisch anmutenden monumentalen Kunstwerks entstand in den späten 1980er Jahren und stand in Popasna, einer Stadt in der Region Luhansk in der Ostukraine. Die Skulptur stellt eine Raumkapsel dar, die von Tetianyh gedacht war als autonome Unterkunft für die Menschheit, sowohl auf der Erde als auch im Weltall. In der wirtschaftlichen Notlage während des Zusammenbruchs der Sowjetunion wurde die Metallskulptur eingeschmolzen.
Im Jahr 2022 besetzten russische Truppen Popasna, das bereits bei der russischen Invasion 2014 stark gelitten hatte, und intensive Kämpfe führten zu einer weitgehenden Zerstörung von Gebäuden und Infrastruktur. Die Utopie der Künstler*innen ist es, die historische Rekonstruktion des Werks eines Tages in die wiederaufgebaute ostukrainische Stadt zurückzubringen.
Es sprechen Yevheniia Moliar und Dr. Urte Evert, Museumsleiterin des Stadtgeschichtlichen Museums Spandau.