Eröffnung: Freitag, 9.2.2024, 19 Uhr
Es sprechen: Dr. Carola Brückner, Bezirksstadträtin für Kultur
Dr. Ralf F. Hartmann, Künstlerischer Leiter ZAK
Der Begriff „Anti-Landschaften“ beschreibt verödete, für Menschen lebensfeindliche Gebiete – auch als Resultat ökonomischer Ausbeutung. Wertzuschreibungen werden über Ressourcen hinaus auf Menschen und Lebensformen angewandt: als weniger wertvoll, weniger menschlich. Diese Verschränkungen von Mikro- und Makroebene greift die Ausstellung AntE-Landscapes von Abie Franklin (* 1995 in Jerusalem) anhand zweier aktueller Werkgruppen auf:
„A piece of the pie“ zoomt auf fragmentierte Landschaften. Die Arbeiten bilden ein geschlossenes System und bestehen aus Materialien, welche der Mensch aus ihnen herausholt, wie Kohle, Teer und seltene Erden.
„Frontiers“ zeigt uns eine offene Reihe aus Linien und Netzen, die den Raum strukturieren. Als modulare Elemente sind sie jedoch nicht fixiert, sondern laden die Besucher*innen ein, Konstellationen sowohl in den Werken als auch im Raum selbst neu zu konfigurieren. Leerstellen werden freigelegt und Knotenpunkte geschaffen.
Franklins Ausstellungstitel lehnt sich an das Lateinische „ante: vor“ an und zielt auf zeiträumliche Bedingungen, wann und wo Leben beginnen kann. Die De-/Rekonstruktion räumlicher Beziehungen entsteht hier durch die Fokussierung auf Grenzen. So lassen sich diese Neuordnungen des Raumes ebenso auf die geopolitische Bedeutungsebene extraktivistischer Kämpfe um Mineralien beziehen.
Ausgehend von einer strukturalistischen Untersuchung der Machtdynamik stellt AntE-Landscapes Fragen nach Möglichkeiten und Grenzen von Handlungsfähigkeit.
Mit freundlicher Unterstützung durch