Arbeiten zur Glühlampe von Michael Vorfeld

24.1.2020 – 28.6.2020

Zeughaus

 

Die Glühlampe war eines der ersten in Massen hergestellten Industrieprodukte und hat unsere moderne Lebensweise nachhaltig geprägt. Ihr extrem dünnes Glühelement, durch feine Zuleitungsdrähte mit elektrischem Strom versorgt und von einer zerbrechlichen Glashülle umschlossen, produziert eine unverwechselbare Vielfältigkeit des Lichts: schwach glimmend oder gleißend hell, diffus oder scharf, gerichtet oder gestreut, weiß oder farbig. Von diesen Eigenschaften fasziniert realisiert der Berliner Künstler und Musiker Michael Vorfeld seit den 1980er Jahren verschiedenartigste Arbeiten mit und zur Glühlampe. Im Zeughaus der Zitadelle sind nun Installationen, Lichtobjekte, Fotografien, Grafiken und Textarbeiten Michael Vorfelds zu sehen, die sich mit dem Licht der Glühlampe und mit dem Industrieprodukt selbst beschäftigen, aber auch mit ihrer kulturhistorischen Bedeutung und Symbolkraft. Dazu gehören zudem audiovisuelle Arbeiten, die die Eigenschaften des Glühdrahts – lange Zeit als Seele bezeichnet – als Spiegel eines manipulierten elektrischen Stromflusses nutzen und eine unmittelbare Verbindung von Lichtgeschehen und Klang herstellen. Die Ausstellung ist eine künstlerische Position auch zu den Umbrüchen der alten und der neuen Industrien in Berlin-Spandau: Als der Lampenhersteller Osram 1927 sein Glaswerk mit Brennöfen für die Quarzschmelze an der Nonnendammallee errichten ließ, vollzog sich gerade der Umbruch von der Kriegs- zur Friedenswirtschaft und von der Gas- zur elektrischen Beleuchtung. Heute befindet sich die Lichtindustrie auf der Schwelle von der analogen zur digitalen Welt: Lichtchips, Sensoren und LED-Lampen verändern ebenso nachhaltig Produktion und Lichtempfinden.

 

Mit freundlicher Unterstützung der bezirklichen Förderfonds der Senatsverwaltung für Kultur und Europa.
Zeughaus © Stadtgeschichtliches Museum Spandau, Zitadelle Spandau

Location

Zeughaus

© Franz Thöricht

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