Eröffnung: 23.05.2025, 19 Uhr
Begrüßung: Dr. Carola Brückner, Bezirksstadträtin für Kultur
Einführung: Dr. Jens-Ole Rey, Kurator
Ausgangspunkt für die Ausstellung von Anna Werkmeister (* 1949) bilden der „Regen“ und seine in der gleichnamigen Erzählung des Autors Ferdinand von Schirach als „White Noise“ farblich definierte und schriftlich fixierte, klangliche Qualität. Seit den 1980er Jahren vor allem malerisch und bildhauerisch arbeitend, beschäftigt sich Werkmeister seit 2001 mit dem Medium Film. In ihren Videos dokumentiert sie Naturphänomene und Landschaften und überführt sie in eine Kunstform jenseits klassischer Genres. Nicht selten dienen auch akustische Reize als Initial einer künstlerischen Näherung durch Notationen oder digitale Medien.
Das Erleben und Wissen von Natur – in diesem Fall des Regens am Vierwaldstädter See, weiterführend im Gelände des Neuen Atelierhaus Panzerhalle – wird zunächst filmisch dokumentiert, daraus ein Video geschnitten, aus dem wiederum Stills entnommen werden, die dann als Prints auf Papier in eine Rauminstallation überführt werden. Ein umfassender Medientransfer findet statt, der sämtliche Aggregatzustände des „White Noise“ auslotet. Er taucht damit in tiefere Bewusstseinsschichten ein und setzt vage Erinnertes in abstrakte Bilder um. Im Projektraum des ZAK – Zentrum für Aktuelle Kunst übersetzt Anna Werkmeister den unendlichen Kreislauf des Regens in eine multimediale Rauminstallation, die sich in präzisen Setzungen dem scheinbar Vertrauten nähert und es neu erfahrbar macht.
Als Hörempfindung, in der Literatur und dem Ausstellungsraum evoziert der „White Noise“ mannigfaltige Assoziationen und hinterfragt in seiner Sequenzialität und unterschiedlichen Fokussierung auch unsere Wahrnehmung von Wirklichkeit und Zeit.