um 1925 | Schönwalder Allee / Cautiusstraße, Hakenfelde
Stadtgeschichtliches Museum Spandau
Restaurant Stadtpark
Hakenfelde mit dem Stadtpark und dem Stadtforst im Norden von Spandau war ein beliebtes Ausflugsziel. Hier gab es viele große Gartenlokale, wie den „Volksgarten Hakenfelde“, das Restaurant „Karlslust“ und das Restaurant „Stadtpark“. Letzteres war 1891 eröffnet worden und nutzte die ehemalige Empfangshalle des Lehrter Bahnhofs in Spandau als Gastraum. Der Fachwerkbau war 1890 von dort nach der Umfunktionierung des Bahnhofs zu einem reinen Güterbahnhof nach Hakenfelde versetzt worden. Das Restaurant bestand bis 1966, dann wurde es abgerissen.
um 1930 | Bürgerablage, Hakenfelde
Stadtgeschichtliches Museum Spandau
Restaurant Bürgerablage
Die im Norden Spandaus gelegene Bürgerablage an der Havel diente einst als Ablageplatz für Holz. Dieses wurde mit Flößen weiter flußabwärts transportiert. Der Verkaufserlös kam der Spandauer Bürgerkasse zugute. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts lag der Platz brach. Er wurde ab 1828 mit Kiefern bepflanzt und zusammen mit dem Havelufer zum Naherholungsgebiet erklärt. Das bereits im 19. Jahrhundert eröffnete Ausflugslokal an der Bürgerablage war bei den Spandauer*innen sehr beliebt. Mit der zunehmenden Motorisierung in den 1920er Jahren kamen immer mehr Restaurant- und Badegäste aus dem Zentrum Berlins. Das Restaurant ist heute noch als „Jagdhaus Spandau“ in Betrieb.
1936 | Brandensteinweg / Stößensee, Wilhelmstadt
Stadtgeschichtliches Museum Spandau
Restaurant Wilhelmshöhe
Pichelswerder erfreute sich bereits im 19. Jahrhundert bei den Berliner*innen einer großen Beliebtheit. Die einfachen Floßwärterhäuser aus dem 18. Jahrhundert entwickelten sich zu großen Garten- und Schanklokalen. Die Bekanntesten waren das Wirtshaus „Rackwitz“, der „Inselgarten zum Freund“, der „Königgrätzer Garten“ und das Restaurant „Wilhelmshöhe“. Letzteres wurde wegen seiner Terrassen am westlichen Ufer des Stößensees auch „Klein Sans-Souci“ genannt. Zu dessen täglichen Programm gehörten Konzerte und Tanz, sonntags Regimentsmusik und Feuerwerk. 1943 wurde die Wilhelmshöhe ausgebombt und 1945 wiedereröffnet. Später nutzte es die BVG als Tageserholungsstätte.
1955 | Imchenallee, Kladow
Foto: Gert Schütz | Landesarchiv Berlin, F Rep. 290 (03) Nr. 0041985
Hier können Familien Kaffee kochen
Bereits im 19. Jahrhundert war das Kaffeetrinken in den Ausflugslokalen an der Havel für die Berliner*innen fester Bestandteil bei einer Fahrt ins Grüne. In manchen Lokalen konnte Kaffee kostengünstig selbst gekocht werden, wie in dem an der Dampfer- und Fähranlegestelle Imchenallee gelegenen Seglerheim Kladow. Es stammt aus den 1920er Jahren. Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden hier im Ballsaal auch Theater- und
um 1955 | Alt-Gatow / Havel, Gatow
Stadtgeschichtliches Museum Spandau
Haus Carow am See
1927 eröffnete der Berliner Komiker Erich Carow mit seiner Frau Lucie das Volkskabarett „Carows Lachbühne“. Es lag im Biertunnel des in Berlin-Mitte gelegenen Walhalla-Theaters. Namhafte Berliner Kabarettist*innen und Schauspieler*innen traten dort auf. Sogar Charlie Chaplin stand einst auf der Bühne. Nachdem das Haus 1943 ausgebombt wurde, eröffnete das Ehepaar 1955 in Gatow das „Haus Carow am See“ im Herrenhaus des einstigen Lehnschulzengutes. Berliner Berühmtheiten wie Brigitte Mira und Harald Juhnke begeisterten das Publikum. Das Varietè-Theater bestand bis in die 1970er Jahre.
um 1960 | Sakrower Landstraße / Havel, Kladow
Stadtgeschichtliches Museum Spandau
Schloss Brüningslinden
Der preußische Offizier Rütger von Brüning ließ sich 1911/12 eine schlossähnliche Anlage am Havelufer in Kladow errichten. 1935 erwarb Max Gruban, Chef der Berliner Weingroßhandlung Gruban und Souchay, das Anwesen. Dieser betrieb hier fortan das Ausflugslokal Brüningslinden. Nach 1945 war dieses kurze Zeit Hauptquartier des britischen Oberbefehlshabers und danach Erholungsheim für jüdische Kinder, bevor es wieder als Restaurant genutzt wurde. Eine besondere Attraktion war der angrenzende, zum Lokal gehörende „Märchenwald“. 1973 wurde das Gebäude wegen Baufälligkeit abgerissen.
1978 | Zitadelle Spandau, Haselhorst
Stadtgeschichtliches Museum Spandau
Zitadellenschänke
Nach dem Zweiten Weltkrieg endete die etwa 400 Jahre währende militärische Nutzung der Spandauer Zitadelle. Seit den 1960er Jahren zog kulturelles Leben in die Festung ein. Den Anfang machte 1960 das Heimatmuseum. 1978 eröffnete die Zitadellenschänke in den Kasematten der Bastion König. Im mittelalterlichen Ambiente mit Gewölbe, Kamin und Kachelofen sorgte sie mit deftigen Speisen und hochprozentigen Getränken für das leibliche Wohl ihrer Gäste. Der berühmteste war 2001 der russische Präsident Wladimir Putin, der hier mit Gaukler*innen tanzte und zum Ritter geschlagen wurde. Als „Zitadellenwirtschaft“ besteht die Gastwirtschaft bis heute.
um 1976 | Alt-Pichelsdorf, Wilhelmstadt
Foto: Oswald Türck | Stadtgeschichtliches Museum Spandau
Historischer Weinkeller
Der Historische Weinkeller befand sich in einem in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts errichteten Gebäude. Einer Legende nach soll dort einst sogar König Friedrich II. übernachtet haben. Während der deutschen Teilung war das Lokal berühmt. In uriger Atmosphäre zwischen Weinkisten und Fässern bei Kerzenschein zelebrierte die Wirtin Lilo Ruschin bis in die 1980er Jahre ihre Feuerzangenbowle, die sie an ihre Gäste ausschenkte. Dazu gab es deutsche und Berliner Küche. 1974 wehrte sich die Bevölkerung erfolgreich gegen den Abriss des Hauses. Es steht noch heute im Schatten eines großen Beton-Wohnblocks.
1996 | Neuendorfer Straße, Spandau
Foto: Peter Giese | Stadtgeschichtliches Museum Spandau
Brauhaus Spandau
Das Brauhaus befindet sich nördlich des Kolks, dem ältesten Teil Spandaus. Es ist seit 1994 im roten Backsteingebäude der ehemaligen Militärwaschanstalt der Spandauer Garnison untergebracht. Als eine der ältesten Gasthausbrauereien Berlins ist sie weit über die Bezirksgrenze bekannt. In den kupfernen Braukesseln des urigen Gastraumes werden das beliebte „Spandauer Havelbräu“ sowie saisonale Spezialbiere gebraut. Im Sommer lädt der Biergarten in unmittelbarer Nähe zur Havel mit über 700 Sitzplätzen zu einem Besuch ein.
2020 | Altstädter Ring, Spandau
Foto: Carmen Mann | Stadtgeschichtliches Museum Spandau
Eiscafé Florida
Mit einem kleinen Eisstand im Vorraum des Kinos Concordia in der Klosterstraße begann die Geschichte des Eiscafés Florida. Das hauseigene hergestellte Eis konnte das Publikum zum Stummfilm genießen. Im Zweiten Weltkrieg geschlossen, lief der Eisverkauf im Sommer 1945 wieder an. 1953 wurde ein Eiscafé im neu errichteten Wohnhaus an gleicher Stelle eröffnet, das 1985 vergrößert wurde und den Namen Florida erhielt. Im Sommer bildeten sich stets lange Menschenschlangen vor dem Café. Deshalb gibt es seit 2005 in der Ellipse am Rathaus eine neue Filiale. Sie wird derzeit zum Öko-Café umgebaut.
um 1927 | Fort Hahneberg, Staaken
Stadtgeschichtliches Museum Spandau
Der Flugtechnische Verein Spandau gründete sich 1924, um „den Flugsport unbemittelten Volkskreisen näherzubringen“. In den ersten fünf Jahren hatte er zwischen 14 und 80 hauptsächlich junge Mitglieder. Diese konstruierten und bauten Segelflugzeuge in ihrer Werkstatt mit weiteren Vereinsräumen auf dem Fort Hahneberg. Erste Flugversuche mit Gummiseilstart fanden zunächst am Hahneberg sowie bei Rhinow im Havelland und später auf dem Flugplatz in Staaken statt. Heute ist der Verein mit etwa 50 Mitgliedern der zweitälteste von derzeit elf Segelfliegervereinen Berlins. Seit dem Jahr 2000 nutzt er das Segelfluggelände Neuruppin zur Ausbildung von Flugschüler*innen.
1928 | Spandau
Stadtgeschichtliches Museum Spandau
Spandauer Lehrergesangsverein
Der Spandauer Lehrergesangverein feierte 1928 sein 25-jähriges Bestehen. Unter den 80 damaligen Mitgliedern gab es keine Frauen. 1903 hatten sich 30 Lehrer zu dem Verein zusammengeschlossen und waren bereits ein Jahr darauf dem Berliner Sängerbund beigetreten. Dieser nahm, neben zahlreichen Berliner Chören, auch viele aus der Umgebung auf. Dem Spandauer Lehrergesangverein gehörten bald über 100 Mitglieder an, die jährlich zu zwei Konzerten und Wohltätigkeitsveranstaltungen auftraten. Auf letzteren sangen sie vor allem im Ersten Weltkrieg, obwohl über die Hälfte der Mitglieder als Soldaten im Krieg war und elf von ihnen fielen.
1934 | Platz vor dem Rathaus, Spandau
Stadtgeschichtliches Museum Spandau
600-Jahr-Feier der Spandauer Schützengilde
Am 17. Juni 1934 feierte die Spandauer Schützengilde im Rahmen der Spandauer Heimatwoche ihr 600-jähriges Bestehen. Sie hatte sich 1334 als „Schutzgilde“ in der Schlacht am Kremmer Damm gegen die Pommern im Heer des Markgrafen Ludwig der Bayer bewährt. Dafür bekam sie von diesem fünf Jahre darauf das blaue Band verliehen, das sie bis heute trägt. Die Jubiläumsfeier 1934 fand mit vielen auswärtigen Schützengilden auf dem Rathausvorplatz statt mit einem anschließenden Festzug zum Schützenhof und dreitägigen Schießen an allen Ständen.
um 1965 | Schützenhof, Hakenfelde
Stadtgeschichtliches Museum Spandau
Volkschor „Hoffnung 1892“ Spandau
Seit den 1960er-Jahren traten der Volkschor „Hoffnung 1892“ Spandau und der Männergesangsverein Hoffmann’scher Liederkranz 1859 regelmäßig zusammen auf. Beide blickten auf eine lange Tradition zurück. Letzterer hatte sich als erster Spandauer Gesangsverein gegründet. Die gemeinsamen Pfingstkonzerte beider Chöre in den 1960er Jahren in der Villa Schützenhof waren ausgesprochen beliebt. 1975 fusionierten die Chöre unter der Chorleitung von Georg Oskar Schumann zur „Chorvereinigung Spandau“. Mit dem Zusammenschluss konnten männliche und weibliche Stimmen vereint und das Repertoire erweitert werden.
1976 | Zitadelle Spandau, Haselhorst
Stadtgeschichtliches Museum Spandau
Briefmarkensammlerklub 1904 empfängt Sonderbriefmarke
20 Jahre lang hatte sich der „Briefmarkensammler-Klub Spandau 1904“ für die Herausgabe einer Sondermarke mit der Zitadelle Spandau eingesetzt. Ihr Erscheinen im Jahr 1976 veranlasste den Verein zu einer Ausstellung über die Postgeschichte von Spandau auf der Zitadelle. Neben der Sonderschau mit Spandauer Ansichtskarten gab es eine Erstausgabe der Zitadellenmarke für begeisterte Philatelist*innen. Außerdem konnten Ersttagsbriefe im eigens dafür eingerichteten Sonderpostamt gestempelt werden. Höhepunkt war der Einflug von Postsendungen mit Sondermarke und -stempel per Helikopter der British Army.
1981 | Paulsternstraße, Siemensstadt
Foto: Claus Rehfeld, Pressestelle Bezirksamt Spandau | Stadtgeschichtliches Museum Spandau
Cowboy Club Old Texas Berlin 1950 e.V.
Aus dem 1939 gegründeten Berliner Cowboy Club ging nach dem Zweiten Weltkrieg der Cowboy Club Old Texas 1950 e.V. (CCOT) hervor. Die Sitten und Gebräuche der Cowboys und Cowgirls Nordamerikas pflegte er in einer 1956 eingeweihten Ranch an der Spree in Siemensstadt. 1968 musste er das Gelände für die Erweiterung des Kraftwerks Reuter verlassen. Er pachtete daraufhin ein 1,5 Hektar großes Brachland von Siemens auf dem die Old-Texas-Town entstand. Die vielen bis ins kleinste Detail originalgetreu nachgebildeten Häuser im texanischen Stil können an Tagen der offenen Tür bei Country-Musik und amerikanischer Folklore besichtigt werden.
1985 | Gartenkolonie Kleckersdorf, Hakenfelde
Foto: Heinz Behrend | Stadtgeschichtliches Museum Spandau
Taubenschlag des Vereinsvorsitzenden des Brieftaubenvereins „Eilflug“
Der erste deutsche Brieftaubenzuchtverein gründete sich 1834 in Aachen. 1900 waren 688 derartige Vereine im Verband deutscher Brieftaubenliebhaber organisiert. Besonders die Arbeiterschaft hielt Brieftauben zu sportlichen Zwecken. Im Krieg setzte das Militär die Tiere zur Übermittlung von Nachrichten ein. Der 1933 ins Leben gerufene Brieftaubenliebhaber-Verein „Eilflug“ war beim Verband unter der Nummer 08605 registriert. Die Auflösung erfolgte 1993. Seitens des Tierschutzes wird der Brieftaubensport wegen seiner großen Verlustraten bei Wettflügen stark kritisiert. Bis heute gibt es in Deutschland 8.000 Brieftaubenzuchtvereine.
1985 | Altes Kant-Gymnasium in der Carl-Schurz-Straße, Spandau
Foto: Peter Giese | Stadtgeschichtliches Museum Spandau
Aufführung des Theater Varianta
1985 brachte das Theater Varianta Paul Linckes Operette „Frau Luna“ auf die Bühne. Das zum Musical umgeschriebene Stück war ein großer Erfolg, weit über die Spandauer Grenzen hinaus. Zwanzig Jahre zuvor hatte das Ehepaar Nusche das Laientheater in einem Haselhorster Lokal gegründet. In den 1970er-Jahren zog das Ensemble in die ehemalige Aula des alten Kant-Gymnasiums in der Spandauer Altstadt. Das Volkstheater galt als namhafte Spielstätte für Altberliner Possen und war berlinweit bekannt. Das neue Theater Varianta beschreitet als eingetragener Verein und Berufstheater neue Wege.
1985 | Zitadelle Spandau, Haselhorst
Stadtgeschichtliches Museum Spandau
Historische Spandauer Stadtgarde e.V.
Die Historische Spandauer Stadtgarde sieht sich in der Tradition des königlich-preußischen Prinz-Heinrich-Füsilier-Regiments, das von 1764 bis 1796 auf der Zitadelle stationiert war. Seit 1985 schlüpfen die derzeit etwa 15 aktiven Vereinsmitglieder in ihre originalgetreu angefertigten Uniformen. Auf öffentlichen Veranstaltungen in Berlin und Umgebung vermitteln sie preußische Tugenden, wie religiöse Toleranz, Disziplin und Sparsamkeit. Regelmäßige Vereinsabende halten sie in ihrer Kommandantur auf der Zitadelle ab. In deren historischen Räumen des Palas wird auch das alljährliche Tabakskollegium begangen, das der erste König in Preußen, Friedrich I. (1657–1713) um 1703 eingeführt hatte.
1990 | Kant-Gymnasium in der Bismarckstraße, Spandau
Foto: Claus Rehfeld, Pressestelle Bezirksamt Spandau | Stadtgeschichtliches Museum Spandau
Karneval-Club Spandau e.V. ’85
Der Karneval-Club Spandau e.V. ’85 (KCS) gründete sich im Mai 1985 mit 19 Mitgliedern. Sie etablierten seitdem die närrische Tradition im Bezirk. Alljährlich stürmten die Karnevalist*innen am ersten Samstag nach dem 11.11. das Spandauer Rathaus und begingen zünftig die fünfte Jahreszeit. 1990 feierte der KCS das erste Mal nach der Wende zusammen mit dem Nauener Karnevals Club „Blau-Weiß“ e.V. (NKC). Ihre Büttenreden, Tänze, Sketche und Showeinlagen begeisterten den ausverkauften Saal. Der Narrenruf der Spandauer lautet: „Spandau helei!“. Er setzt sich aus „He“ für Helau und „lei“ für die Kirche St. Nikolai zusammen.
um 1925 | Freiheit, Spandau
Stadtgeschichtliches Museum Spandau
Trabrennbahn Ruhleben
Die Trabrennbahn Ruhleben lud seit 1920 wieder zu tierisch sportlichem Vergnügen und Sandbahnrennen ein, nachdem sie im Ersten Weltkrieg zur Internierung britischer Zivilisten gedient hatte. Die Trabrennbahngesellschaft Westend hatte die Sportstätte 1909 eröffnet, da sie ihre Anlage in Neu-Westend wegen zunehmender Bebauung aufgeben musste. Im Zweiten Weltkrieg wieder eingestellt, lebte der Rennbetrieb 1950 für ein Jahr nochmals auf. Dann folgte die Insolvenz. Heute steht hier das Klärwerk Ruhleben.
1952 | Amalienhof, Staaken
Stadtgeschichtliches Museum Spandau
Festumzug bei einer Kirmes
Wo sich heute die Großsiedlung Heerstraße-Nord mit ihren mehrstöckigen Wohnbauten erhebt, befand sich bis in die 1960er-Jahre der Ortsteil Amalienhof. Er war geprägt von Ein- und Doppelfamilienhäusern mit Gärten und Ställen zur Selbstversorgung, inmitten von Ackerland. Die dort ansässigen Bewohner*innen trafen sich zur Stärkung des Gemeinwesens im 1900 gegründeten Bezirksverein. Mit ihren Familien und Kindern veranstalteten sie gesellige Sommerfeste mit Festumzug, Kirmes und Tanz.
1957 | Rathausvorplatz, Spandau
Stadtgeschichtliches Museum Spandau
Ein Zirkuselefant übergibt dem Bürgermeister Georg Ramin die Vergnügungssteuer
Wenn es in den 1950er-Jahren hieß „Vorhang auf, Manege frei“ sorgten dressierte Tiere für Unterhaltung im Zirkus. Auch in Spandau fanden die Tiere aus fernen Ländern ein begeistertes Publikum. Schon im Vorfeld der ausverkauften Premiere des 1957 im Stadion am Askanierring gastierenden Zirkus Roland erheiterte ein Elefant werbewirksam die Spandauer*innen. Zur Stärkung des Tierschutzes erhält ein Zirkus mit Wildtieren heute in den meisten Berliner Bezirken keine Zulassung – nicht so in Spandau.
1970 | Schönwalder Allee, Hakenfelde
Foto: Pressestelle Spandau| Stadtgeschichtliches Museum Spandau
Wildgehege im Spandauer Forst
Dank des Dauerwaldvertrags von 1915 verfügte West-Berlin während der Teilung der Stadt über weitreichende Waldflächen. Der Spandauer Forst, als eines der größten dieser Waldgebiete, diente der Erholung. Spaziergänger*innen konnten hier – mit etwas Glück – einem röhrenden Hirsch in freier Wildbahn begegnen. Im größten Tiergehege der Stadt unweit der Schönwalder Allee war es möglich, Wildtiere, wie Rehe, Dam-, Rotwild, Wildschweine und Mufflons, aus nächster Nähe zu beobachten.
1985 | Zitadelle, Haselhorst
Foto: Pressestelle Spandau | Stadtgeschichtliches Museum Spandau
„Der Bär ist los“ auf dem Burgfest
Beim vierten Burgfest auf der Zitadelle Spandau war „der Bär los“. Es war nicht der Berliner Bär, sondern der des Bärenführers Kid O´Hara. Dieser sorgte mit Gaukler*innen, Kunsthandwerker*innen und den inszenierten Schlachtkämpfen der „Thorguard Vikings“ für ein buntes Treiben, das Tausende Menschen aus Berlin anzog. Das zur Tradition gewordene Mittelalterfest fand jährlich im September statt. 2019 wurde es vom Gauklerfest abgelöst, das jedes Jahr um den Tag der Deutschen Einheit gefeiert wird. Auf dem Fest werden heute keine Bären mehr vorgeführt.
um 1989 | Rathaus Spandau, Spandau
Foto: Bezirksbildstelle Spandau | Stadtgeschichtliches Museum Spandau
„Eselsritt“
Frei nach dem Sprichwort: „Lieber einen Esel reiten, der mich trägt, als ein Pferd, das mich abwirft“ steht der „Eselreiter“ im Foyer des Spandauer Rathauses. August Gaul hatte die Figurengruppe ursprünglich für den Gutspark Neu-Kladow geschaffen. Die dort ab 1935 stationierte Luftwaffe überließ dem Bezirksamt Spandau die Bronze. Sie stand fortan im Koeltzepark und nach dem Zweiten Weltkrieg im Wröhmännerpark, bis sie 1952 zum Schutz vor Dieben ins Rathaus kam.
2015 | Zitadelle, Haselhorst
Berliner Artenschutz Team – BAT – e.V.
Fütterung der Fledermäuse im Schauraum
Die Ritzen in den dunklen Gewölben der Zitadelle Spandau bieten Tausenden von Fledermäusen ein ideales Winterquartier. Seit 2002 betreut das Berliner Artenschutz Team in Kooperation mit dem Bezirksamt Spandau die „Nachtschwärmer“. Besucher*innen können sich über die nachtaktiven Säugetiere im Fledermauskeller informieren und – bei völliger Dunkelheit am Tag – deren Flugkünste in zwei Schauräumen erleben. Highlight einer Führung ist der direkte Kontakt mit den Tieren bei einer Fütterung mit Obst.
2018 | Heerstraße / Hahneberg, Staaken
Foto: Janina Breutmann | Naturschutzstation Hahneberg
Exkursion der Naturschutzstation Hahneberg
In Zeiten des Klimawandels und des zunehmenden Umweltbewusstseins entwickelt sich die 2015 eröffnete Naturschutzstation Hahneberg vom Landschaftspflegeverband Spandau e.V. zu einem beliebten Ausflugsziel. Nach dem Motto „Naturerleben mit allen Sinnen für alle Generationen“ werden Bildungsangebote zu nachhaltiger Landwirtschaft sowie Natur- und Artenschutz angeboten. So gibt es zum Beispiel Exkursionen zu den Gotland-Schafen und Galloway-Rindern, die auf dem weitläufigen Natur- und Landschaftsschutzgebiet am Hahneberg weiden.
1930 | Spandau
Stadtgeschichtliches Museum Spandau
Silvesterfeier
Prosit Neujahr! Das Ehepaar Werner war mit der Familie und Freunden zusammengekommen, um gemeinsam Silvester zu feiern. Mit Hüten und Kopfschmuck bekleidet stießen sie in bester Stimmung auf das neue Jahr an. Wie die Werners verbrachten viele Berliner Familien in den 1930er Jahren ein geselliges Silvester mit verwandten und befreundeten Gästen. Die nicht selten feucht-fröhlichen Zusammenkünfte läuteten damals wie heute das Ende der besinnlichen Vortage ein.
1933 | Dynamowerk, Siemensstadt
Bundesarchiv, Bild 134-C1761
Reichskanzler Adolf Hitler zu Besuch bei Siemens
Am 10. November 1933 besuchte Reichskanzler Adolf Hitler die Spandauer Siemens-Werke, um zwei Tage vor der Reichstagswahl vor der Belegschaft seine letzte große Wahlkampfrede zu halten. Mit großen Gesten und Worten solidarisierte er sich mit der Arbeiterschaft und stellte sein Wahlprogramm vor, wofür er tosenden Beifall erntete. Seine Rede wurde per Rundfunk übertragen und als Film auf Berliner Plätzen ausgestrahlt. Die NSDAP siegte mit 92,1 Prozent bei der Wahl – eine Wahl, die keine war. Denn alle Parteien neben der NSDAP waren seit Mitte Juli 1933 verboten.
1965 | Zitadelle Spandau, Haselhorst
Foto: Hans Seiler | Landesarchiv Berlin, F Rep. 290 (02) Nr. 0109326
Passierscheinstelle in der Otto-Bartning-Schule
Nach dem Mauerbau im August 1961 gab es für die Berliner*innen zunächst keine Möglichkeit, sich einander im anderen Teil der Stadt zu besuchen. Daher schlossen der Senat von West-Berlin und die DDR-Regierung von 1963 bis 1966 Passierscheinabkommen. Diese erlaubten West-Berliner*innen, in einem begrenzten Zeitraum ihre Verwandten im Ostteil der Stadt wiederzusehen. Die Spandauer*innen mussten dazu einen Passierschein auf der Zitadelle beantragen, an einer von 16 Stellen in West-Berlin. Erst ab 1972 konnten die West-Berliner*innen mit einem Visum in die DDR reisen. Die Antragsstelle, das Büro für Besuchs- und Reiseangelegenheiten, befand sich am Reformationsplatz.
1971 | Astrid-Lindgren-Grundschule in der Südekumzeile, Staaken
Foto: Claus Rehfeld, Pressestelle Spandau | Stadtgeschichtliches Museum Spandau
Astrid Lindgren bei einem Schulbesuch
Im September 1971 besuchte die schwedische Schriftstellerin Astrid Lindgren (1907–2002) die nach ihr benannte Grundschule in Staaken. Die berühmte Kinderbuchautorin war bereits im April 1966 zur Eröffnung und Namensgebung an der Schule in der neuen Louise-Schroeder-Siedlung zu Gast gewesen. Bei ihrem Besuch fünf Jahre später wurde ihr zu Ehren ein buntes Fest gefeiert. Dafür hatten die Schüler*innen die Klassenräume nach bestimmten Themen, z.B. Gespenstern gestaltet. Astrid Lindgren las ihnen aus ihrem neuen Buch „Michel in der Suppenschüssel“ vor.
1974 | Heerstraße, Staaken
Landesarchiv F Rep. 290 (02) Nr. 0171978
Autokolonne am Grenzübergang Heerstraße
Am 3. September 1972 trat das Viermächteabkommen in Kraft. Damit garantierte die Sowjetunion den ungehinderten Transitverkehr auf Straße, Schiene und zu Wasser zwischen West-Berlin und der Bundesrepublik Deutschland. Viele West-Berliner*innen fuhren über den Grenzübergang Heerstraße in die BRD, um dort Familie und Freund*innen zu besuchen. Bei der Ausreise mussten sie besonders an verlängerten Wochenenden und in den Ferien lange Wartezeiten in Kauf nehmen, da es am Kontrollpunkt zu Staus kam. Der Grenzübergang wurde Ende 1987 für den Transitverkehr geschlossen und durch die Autobahnverbindung über Heiligensee ersetzt.
1985 | Flugplatz Gatow, Kladow
Foto: Claus Rehfeld, Pressestelle Spandau | Stadtgeschichtliches Museum Spandau
Seniorenbesuch aus Luton bei der Royal Air Force
Seit über 60 Jahren ist die südenglische Stadt Luton eine von sieben Partnerstädten Spandaus. Der erste Kontakt zu Luton wurde durch eine Spandauer Fußballmannschaft geknüpft. Einige der Spieler waren in den ersten Monaten nach dem Zweiten Weltkrieg in Luton in Gefangenschaft gewesen. Sie wollten die Stadt und Bekannte rund 15 Jahre später das erste Mal wieder besuchen. Seitdem förderten beide Städte den Austausch zwischen Jugend- und Seniorengruppen auf kultureller, sportlicher und wirtschaftlicher Ebene. 1985 besuchte die zehnte Lutoner Seniorengruppe Spandau. Sie besichtigte Spandauer Institutionen und feierte im Luton-Saal im Ratskeller die 25-jährige Städtepartnerschaft.
1992 | Flugplatz Gatow, Kladow
Foto: Claus Rehfeld, Pressestelle Spandau | Stadtgeschichtliches Museum Spandau
Besuch Queen Elisabeths
Im Oktober 1992 befand sich Königin Elisabeth II. mit ihrem Mann Prinz Philip (1921-2021) auf Staatsbesuch in Berlin. Es war ihr erster in der Stadt nach der Wiedervereinigung Deutschlands. Sie besuchte die Royal Air Force auf dem Flugplatz Gatow und betrat auch erstmals Ost-Berliner Boden am Brandenburger Tor. Bis heute war die Queen siebenmal in Berlin, das erste Mal 1965. Sie war damals als erstes britisches Staatsoberhaupt nach dem Zweiten Weltkrieg in die Stadt gekommen.
2017 | Zitadelle Spandau, Haselhorst
Foto: Peter Engelke | Trinity Music GmbH
Besucher*innen des Citadel Music Festivals
Tausende Besucher*innen sind am 10. Juni 2017 auf die Zitadelle gekommen, um den Auftritt des Rappers Kontra K live beim Citadel Music Festival zu erleben. Dieses findet seit mehr als zehn Jahren im historischen Ambiente der Festung statt. Jedes Jahr lädt Trintity Music von Mai bis September zu Rock, Pop, Punk und Jazz Events ein. 2020 und 2021 fand das Festival wegen der Corona-Pandemie nicht statt. 2022 soll das beliebte Open-Air-Festival wieder veranstaltet werden. Erstmals sind auch Klassikkonzerte geplant. Der Genuss der leisen Töne war bisher durch den Fluglärm des Flughafens Tegel nicht möglich.
2018 | Zitadelle Spandau, Haselhorst
Foto: Carmen Mann | Stadtgeschichtliches Museum Spandau
Besuch von Schüler*innen aus Leeds
Im März 2018 besuchte die Hochschuldozentin Claudia Sternberg mit Jugendlichen aus Großbritannien Spandau. Sternberg, die aus einer bekannten jüdischen Spandauer Familie stammt, lebt in Leeds und lehrt dort an der Universität History and Cultural Studies. Mit britischen und deutschen Schüler*innen gestaltete sie 2016 bis 2018 ein bilaterales Forschungsprojekt um die ehemalige Trabrennbahn Ruhleben. Dort hatte sich im Ersten Weltkrieg ein Internierungslager für britische Zivilisten befunden. Die jungen Forscher*innen begaben sich sowohl in Leeds als auch in Spandau auf Spurensuche in den Archiven, um der gemeinsamen Geschichte auf den Grund zu gehen.
1929 | Spandau
Stadtgeschichtliches Museum Spandau
Spandauer Hochzeitspaar
Das Hochzeitspaar ist eines von über 1.400, das sich 1929 in Spandau das Ja-Wort gab. Die Braut heiratete in einem weißen, knieumspielenden Hochzeitskleid entsprechend der Damenmode. Der Schleier und der Myrtenkranz waren beliebte Accessoires. Zu Beginn des Jahrhunderts war es üblich geworden, dass die Braut ein eigens zur Hochzeit angefertigtes Kleid trug. Lediglich in der ländlichen und ärmeren Bevölkerung heirateten die Frauen noch in ihrem schwarzen Sonntagskleid oder ihrer besten Tracht. Zur Erinnerung an ihre Hochzeit ließen sich die Frischvermählten im Fotoatelier ablichten.
um 1930 | Spandau
Stadtgeschichtliches Museum Spandau
Spandauer Hochzeitsgesellschaft
In den 1930er Jahren ließ sich für gewöhnlich die gesamte Hochzeitsgesellschaft auf der Feier nach der Trauung fotografieren. Die handlichere Fototechnik ermöglichte den mobilen Einsatz vor Ort. So war es auch auf dem Hochzeitsfest der Walters. Für das Gruppenfoto versammelten sich die Gäste der Braut auf der linken Seite und die Angehörigen des Bräutigams auf der rechten Seite. Die etwa 30 Gäste waren festlich gekleidet, die Herren im dunklen Anzug mit Weste und Fliege, die Damen in ihrem besten Kleid. Über 45.433 Ehen wurden 1930 in Groß-Berlin geschlossen. 2019 waren es nur noch 14.602.
1940 | Spandau
Stadtgeschichtliches Museum Spandau
Goldenes Ehepaar
Am 27. Januar 1940 feierte das Ehepaar Felsch seinen 50. Hochzeitstag. Stolz auf ihre lange Ehe, ließ es sich zu seinem Jubiläum fotografieren. In trauter Zweisamkeit saß es eingehakt auf einfachen Holzstühlen vermutlich in einem Lokal. Vor ihm waren Azaleentöpfe als Geschenke aufgestellt. Das Ehepaar trug seine Sonntagskleidung und Accessoires aus nachgebildeten, vergoldeten Myrtenblüten als Zeichen ihrer ewigen Liebe. Sie hatte ein Kranz im Haar, er einen Anstecker am Revers – ein Brauch, der bis heute fortlebt.
um 1940 | Spandau
Stadtgeschichtliches Museum Spandau
Hochzeit in der NS-Zeit
In der NS-Zeit griff der Staat zunehmend in die Eheschließung ein. Die Wiedereinführung der Wehrpflicht 1935 machte dies besonders ersichtlich, weil die Männer in Uniform heirateten. Doch bereits das 1933 eingeführte Ehestandsdarlehen wirkte vehement auf die Ehe ein. Es untersagte berufstätigen Frauen nach ihrer Heirat weiter einer Arbeit nachzugehen, um die Geburtenrate zu steigern. Die Nürnberger Gesetze von 1935 verboten Trauungen zwischen Deutschen des christlichen und jüdischen Glaubens. Während des Zweiten Weltkrieges gab es mit der Ferntrauung und der „Leichentrauung“ Sonderregelungen zur Eheschließung.
um 1955 | St. Nikolai-Kirche, Spandau
Stadtgeschichtliches Museum Spandau
Hochzeitskutsche
Die weiße Kutsche vor der Spandauer St. Nikolai-Kirche ist vielen Spandauer*innen noch heute bekannt. Sie kam jahrelang als Hochzeitskutsche zum Einsatz. Seit 1992 ist sie in der Ausstellung des Stadtgeschichtlichen Museums Spandau zu sehen. Dem 1851 gegründeten Fuhrunternehmen der Familie Fliegener-Cotta diente die Kutsche ursprünglich als Transportmittel für Beerdigungen. Erst seit den 1950er Jahren nutzten sie unzählige Brautpaare zu ihrer Hochzeit. Das Familienunternehmen Fliegner-Cotta besteht bis heute als Beerdigungsinstitut in der Falkenhagener Straße. Hochzeiten führt es nicht mehr aus.
1960 | Rathaus Spandau, Spandau
Stadtgeschichtliches Museum Spandau
Hochzeit im Standesamt
Auch das Ehepaar Herbst nutzte die weiße Kutsche zu ihrer kirchlichen Hochzeit. Vor dieser hatte die standesamtliche Trauung im Spandauer Rathaus stattgefunden. Während die Braut erst in der Kirche ihr weißes knielanges Hochzeitskleid in einer A-Linie trug, hatte sie für das Standesamt ein dunkles schlichtes Kleid gewählt. Bis heute werden vor dem Spandauer Standesamt Fotos von frisch vermählten Brautpaaren gemacht. Das Hochzeitsbild des Ehepaares mit seinen Trauzeug*innen ist dabei noch immer ein Klassiker.
1962 | Standesamt im Rathaus Spandau, Spandau
Stadtgeschichtliches Museum Spandau
Multikulturelle Trauung
Der Bezirksbürgermeister Ernst Liesegang trat 1962 höchst persönlich als Trauzeuge auf, als die Spandauerin Sigrid Fresdorf den Inder Pada Nag heiratete. Da der Bräutigam Präsident der indischen Studentenvereinigung in Berlin war, wollte Liesegang sich die Gelegenheit nicht nehmen lassen, „dieser Völkerverständigung auf privatester Ebenen seinen bezirksamtlichen Segen zu geben“. Über die im Standesamt des Spandauer Rathauses geschlossene multikulturelle Ehe wurde deutschlandweit in der Presse berichtet.
1997 | Marktplatz, Spandau
Foto: Peter Giese | Stadtgeschichtliches Museum Spandau
Hochzeit im Bus
Über eine Hochzeit ganz anderer Art berichtete das Spandauer Volksblatt 1997. Am 18. Oktober des Jahres gab sich das Friedrichshainer Brautpaar Kerstin Schilder und Claus Labau im Hochzeitsbus der BVG das Ja-Wort. Der damalige Bezirksbürgermeister Konrad Birkholz und hunderte Schaulustige nahmen neben den geladenen Hochzeitsgästen an der ersten Trauung auf dem Spandauer Markplatz teil. Das traditionsreiche Konditoreicafé Fester lieferte die zweistöckige Hochzeitstorte. Bevor das frisch gebackene Ehepaar die Torte anschnitt, musste es seine Teamfähigkeit beim Baumstamm sägen beweisen.