Gefallene Helden – Denkmal für die Gefallenen der Siemenswerke

Nonnendammallee 101-123, Ecke U-Bahnhof Rohrdamm

Donnerstag 30.5.2024 18:30 Uhr - 20:00 Uhr

 

Denkmal für die Gefallenen der Siemenswerke
Hans Hertlein, 1934

Objekt: Denkmal für Gefallenen der Siemenswerke, Hans Hertlein, 1934, Standort: Nonnendammallee, Berlin-Spandau

Treffpunkt: Nonnendammallee 101-123, Ecke U-Bahnhof Rohrdamm

Wer: Prof. Dr. Manfred Hettling (Historiker, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg), Olaf Löschke (Vorsitzender des Historikerlabor e.V. in Berlin)

Kontroverse Frage: Das riesige Siemens-Denkmal mit martialischem Adler steht auf dem Privatgrundstück des Unternehmens, prägt jedoch weithin sichtbar den öffentlichen Raum an Straßen, Bürgersteigen und U-Bahn-Höfen. Bisher konnte sich Siemens gegen eine aktuelle Kontextualisierung dieses Kriegerehrenmals aus der Nazi-Zeit wehren. Sind also „privater Besitz, privates Grundstück“ sakrosankt, gleichgültig, wie sehr sie in eine eigentlich gesamtgesellschaftlich gedachte Erinnerungskultur eingreifen? Wann könnte sich die Anwohnerschaft einschalten? Denn an dieser Stelle, an der sowohl im Ersten als auch im Zweiten Weltkrieg Zwangsarbeiter*innen ausgebeutet wurden, wird immer wieder nach anderen Gedenkformen verlangt.

 

Dieser Termin ist Teil der Gesprächsreihe Gefallene Helden – Demokratische Wortgefechte am Kriegerdenkmal.

„Deutschland bekommt einen Veteranentag“ hieß es im November 2023 in den Medien. Es folgte eine gesamtgesellschaftliche Diskussion über Sinn und Unsinn eines als „Heldenverehrung“ verstandenen Gedenkens.

Wenn es um Erinnerungskultur geht, ist die Zitadelle Spandau natürlich dabei: Schließlich wird sie durch die Ausstellung „Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler“ mittlerweile als Zentrum für die Auseinandersetzung mit umstrittenen Monumenten wahrgenommen. Wir geben gerne Raum für eine interessante Kontroverse – immer auf Grundlage wissenschaftlicher Informationen, mit aktuellen Bezügen und in zugewandter Atmosphäre.

In dieser Gesprächsreihe bieten wir die Gelegenheit, mehr über Berliner Denkmäler zu erfahren, die von 1822 bis 1989 Generälen und Soldaten gewidmet wurden und die vieles über die spezifisch deutsche Entwicklung der öffentlichen Verehrung militärischer Persönlichkeiten erzählen. Wir besuchen die originalen Objekte im Museum, im neuen Schaudepot auf der Zitadelle und im öffentlichen Raum. Nach einem kurzen Impulsvortrag laden wir zur gemeinsamen Diskussion ein, moderiert von Museumsleiterin Dr. Urte Evert.

 

Abb.: Gefallene Helden © Zitadelle Spandau | Grafik: studio lindhorst-emme+hinrichs