Donnerstag 17.10.2024 18:30 Uhr - 20:00 Uhr
Grenzposten
Hans Eickworth, 1968
Objekt: Grenzposten, Hans Eickworth, 1968, Ursprünglicher Standort: geplant Jerusalemer Straße, Berlin-Mitte, ab 1971 Ho-Chi-Minh-Kaserne, Berlin-Wilhelmshagen
Treffpunkt: Zitadelle, Museum „Enthüllt. Berlin Und seine Denkmäler“
Wer: Prof. Dr. Axel Klausmeier (Architekturhistoriker, Direktor Stiftung Berliner Mauer), Dr. Doris Müller-Toovey (Historikerin, Militärhistorisches Museum Flugplatz Berlin-Gatow)
Kontroverse Fragen: Von 1961 bis 1964 kamen 54 Menschen an der Berliner Mauer ums Leben. Sechs von ihnen waren Soldaten der DDR-Grenztruppen, denn seit 1962 bewaffneten sich auch Flüchtende und Fluchthelfer*innen. Da hatte Hans Eickworth, der „erste Berufskünstler aus den Reihen der NVA“ (Berliner Zeitung 1961), genug: Er nutzte seine kreative Energie, um seinen Kameraden ein Denkmal zu setzen, die im Kampf gegen die eigene Bevölkerung gefallen waren. Doch der Wunsch der DDR-Führung und der Geschmack des Künstlers gingen weit auseinander. Wie wird heute das Gedenken an diese speziellen Mauertoten wahrgenommen? Welche Formen gelten heute als angemessen für das Gedenken an deutsche Soldaten und mittlerweile auch Soldatinnen, die in Ausübung ihres Berufes getötet werden?
Dieser Termin ist Teil der Gesprächsreihe Gefallene Helden – Demokratische Wortgefechte am Kriegerdenkmal.
„Deutschland bekommt einen Veteranentag“ hieß es im November 2023 in den Medien. Es folgte eine gesamtgesellschaftliche Diskussion über Sinn und Unsinn eines als „Heldenverehrung“ verstandenen Gedenkens.
Wenn es um Erinnerungskultur geht, ist die Zitadelle Spandau natürlich dabei: Schließlich wird sie durch die Ausstellung „Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler“ mittlerweile als Zentrum für die Auseinandersetzung mit umstrittenen Monumenten wahrgenommen. Wir geben gerne Raum für eine interessante Kontroverse – immer auf Grundlage wissenschaftlicher Informationen, mit aktuellen Bezügen und in zugewandter Atmosphäre.
In dieser Gesprächsreihe bieten wir die Gelegenheit, mehr über Berliner Denkmäler zu erfahren, die von 1822 bis 1989 Generälen und Soldaten gewidmet wurden und die vieles über die spezifisch deutsche Entwicklung der öffentlichen Verehrung militärischer Persönlichkeiten erzählen. Wir besuchen die originalen Objekte im Museum, im neuen Schaudepot auf der Zitadelle und im öffentlichen Raum. Nach einem kurzen Impulsvortrag laden wir zur gemeinsamen Diskussion ein, moderiert von Museumsleiterin Dr. Urte Evert.