Der Giftschrank für problematische Skulpturen und Denkmäler

 

12.5. – 29.9.2024

 

Die Idee, ein Schaudepot mit unerwünschten Objekten der Erinnerungskultur zu eröffnen, entstand durch “Hitler’s Horses”: Zwei überlebensgroße Bronzepferde von 1939 kamen 2021 auf die Zitadelle.  Die Skulpturen waren zu massiv, um sie beide im Museum Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler unterzubringen. Also wurden sie getrennt und die Bastion Königin als Aufbewahrungs- und Ausstellungsraum hergerichtet. Weitere unerwünschte Berliner Denkmäler und Skulpturen kamen dazu, um sie hier auszustellen und ihre Geschichte zu erzählen, statt sie verschwinden zu lassen; zuletzt eine 2023 in einer Baustelle gefundene Marmorbüste von Adolf Hitler.

Doch nicht nur logistisch ist die Bastion Königin eine Lösung für das Problem „Wohin mit diesen riesigen Zeugnissen der Geschichte?“. Inhaltlich knüpft sie zwar an Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler an, doch soll hier ein Experiment gewagt werden: Jedes Jahr werden Kurator*innen aus Wissenschaft, Kunst oder auch Schulen und weiteren Bildungseinrichtungen gebeten, mit denselben Objekten eine neue Ausstellung zu gestalten. So entsteht die Möglichkeit, die Objekte lebendig zu halten und sich ihnen von verschiedenen Seiten – historisch, künstlerisch oder experimentell – zu nähern.

Ab Juli 2024 wird es im Schaudepot eine Intervention der Video-Künstlerin Nnenna Onuoha zu einer rassistisch gelesenen Statue geben.

Die Besucher*innen sind jederzeit eingeladen, sich ebenfalls mit ihren Gedanken und Wünschen zu äußern!